Häufig erkranken Hennen stark legender Rassen nach einigen Monaten Legephase an einer Entzündung des Eileiters und der umgebenden Organe. Wodurch kommt diese Erkrankung zu Stande, gibt es eine Therapie und wie kann vorgebeugt werden. Am Beispiel von Henne Friedas Geschichte erklären wir Euch die Bauchfell-, Eileiterentzündung der Legehenne.
Frieda ist ein sogenannter Legehybride, genau genommen eine Lohmann Braun Classic Hennen. Diese Tiere stammen von der Firma Lohmann, die u.a. auf die Zucht von Legehennen spezialisiert haben. Zu Frieda gibt es eine richtige Betriebsanleitung, also ein Handbuch in dem genau die Bedürfnisse (Futterzusammensetzung, Temperatur,…), die Leistungskurven und auch die Mortalität aller Friedas beschrieben sind. Kurz gesagt: Frieda ist eine Spitzensportlerin. Ihr Körper ist in der Lage bei optimalen Haltungsbedingungen aus relativ wenig Futter die maximale Masse an Eiern zu produzieren. Natürlich klappt das nicht uneingeschränkt!
Friedas Organe arbeiten auf Hochtouren. Deshalb ist auch eine vollwertige Ernährung und sauberes Trinkwasser extrem wichtig! Auf eine Legepause, die sogenannte Mauser verzichten Frieda und ihre Schwestern häufig und legen das ganze Jahr durch.
Nun ist es wohl vor ein paar Wochen passiert. Frieda hat immer brav ihre Eier gelegt. Dann dürfte es wohl ein paar Bakterien von der Kloake ins Körperinnere geschafft haben und sich im Eileiter angesiedelt haben. Friedas Immunsystem hat tapfer gekämpft und äußerlich war ihr nichts anzumerken.
Samstag früh stand Frieda neben dem Wassertrug und presste und presste, als ob sie ein Ei legen wollen würde. Dabei quetschte sie bereits ungefähr 5 cm Darm nach außen. Glücklicher Weise hat Friedas Frauchen den Ernst der Lage erkannt und Frieda konnte in einer Notoperation eine große Menge an Eiter und Eimasse aus dem Eileiter entfernt werden. Zusätzlich bekommt sie täglich ihr Antibiotikum und ein Schmerzmittel. Damit Friedas Eierstock jetzt mal Pause machen muss, wurde der noch medikamentös ruhig gestellt.
Viele sogenannte Legehybride erkrankten nach einer Legeperiode an dieser Erkrankung. Die Ursachen sind in der starken Legeleistung, bakterieller und/oder viraler Infektion und mangelnder Hygiene im Bezug auf Futter, Wasser, Nester zu suchen. Oft spielt auch der hormonelle Status und Coinfektionen wie zum Beispiel Wurmbefall eine Rolle.
Hobby- und Liebhaber Tiere können behandelt werden, wobei es häufig zu einem Rezidiv kommen kann. Besitzer von landwirtschaftlich genützten Legetieren sollten über die Erkrankung Bescheid wissen, betroffene Tiere erkennen können und diese Tiere aus Tierschutzgründen erlösen.
So, nun wisst Ihr Bescheid! Alle Eure Fragen beantworten wir gern auf unseren social media Kanälen oder per E-Mail.